Landesklinikum Mauer: Klinisch gute Trittschallwerte

Im Jahr 1902 wurde das heutige Landesklinikum für psychische Erkrankungen in Mauer bei Amstetten in Niederösterreich von Kaiser Franz Joseph feierlich eröffnet. Das Ensemble aus insgesamt 19 Baukörpern in einer großzügigen Parklandschaft stellt ein herausragendes Beispiel für die Architektur des frühen 20. Jahrhunderts dar und steht deshalb heute auch unter Denkmalschutz. Nach über 100 Jahren Vollbetrieb entsprachen die räumlichen Kapazitäten sowie die Nutzungsvariabilität nicht mehr den Anforderungen an einen zeitgemäßen Spitalsbetrieb. Insgesamt 69 Millionen Euro investiert das Land Niederösterreich in die grundlegende Sanierung des Bestandes sowie die Erweiterung um vorläufig drei neue Baukörper. „Das Landesklinikum Mauer wird durch das aktuelle Bauvorhaben zu einem modernen Zentrum für körperliche und seelische Gesundheit ausgebaut“, erklärt Landesrat Karl Wilfing, der im Um- und Ausbau die langfristige medizinische Versorgung gewährleistet sieht.


Außen reduziert, innen wohnlich

Die drei neuen Häuser sind in den Park eingebunden und die Zuordnung großer Frei- und Gartenflächen zu den jeweiligen Gebäuden wirkt dem oft eingeschränkten Bewegungsradius der Patientinnen und Patienten entgegen – vor allem bei geschlossener Unterbringung. Die Architektur der Neubauteile tritt mit Gebäudehöhen von ein bis maximal zwei Geschoßen nicht in Konkurrenz mit dem Bestand. Für ein schlichtes Erscheinungsbild sorgt gleichzeitig auch die Fassadenverkleidung mit weißen Eternitplatten. Als kleine Referenz an die Architektur Otto Wagners finden sich in den Sonnenschutzlamellen aus gelochtem Stahlblech florale Ornamente wieder.
Zu den größten gestalterischen Herausforderungen beim Innenausbau in der Klinikplanung zählt die Realisierung einer Raumatmosphäre, die nicht auf den ersten Blick mit den typischen Charakteristika einer Spitalsarchitektur in Verbindung gebracht wird. Denn für das Wohlbefinden und die Genesung der Patientinnen und Patienten ist eine positive Einstellung zum Aufenthalt unabdingbar – zumal die Verweildauer mehrere Wochen und Monate betragen kann. Für die Gestaltung bedeutet das konkret die Schaffung einer wohnlichen Atmosphäre – das gilt sowohl für die öffentlichen Bereiche als auch viel mehr noch für die jeweiligen Patientenzimmer. „Die Innenraumgestaltung ist neutral und auf das Wesentliche reduziert, um den Bedürfnissen nach Erholung, Ordnung, Entspannung und Ruhe in überzeugender Weise Rechnung zu tragen“, heißt es vonseiten des Spitalerhalters, der Abteilung für Landeskrankenanstalten und Landesheime der Niederösterreichischen Landesregierung.


Nachgewiesen leise

Eine angenehme Raumatmosphäre und vor allem Ruhe garantiert die hochwertige bautechnische Ausführung, die unter anderem die Übertragung von Trittschall zwischen den einzelnen Nutzungsbereichen auf ein Minimum reduzieren soll. Eine besondere bauliche Herausforderung stellt in diesem Zusammenhang die Vermeidung von Schallbrücken in der Konstruktion dar. Gerade bei der Errichtung in massiver Stahlbetonbauweise kommt der trittschalldämmenden Ausführung durch Verwendung hochwertiger Produkte besondere Bedeutung zu. Beim Landesklinikum Mauer wurden alle Stiegenläufe im Gebäude akustisch von der Tragkonstruktion entkoppelt, denn nur die durchgehende akustische Trennung des Stiegenlaufs von den umgebenden Bauteilen gewährleistet, dass der optimale Trittschallschutz erfüllt wird. Ermöglicht wurde dieser hohe Standard durch den Einsatz der Schöck Tronsole. Für die unterschiedlichen Treppen im Gebäude bilden die Tronsole Typen unterschiedliche Schallschutzsysteme. Die Lagerung der Podeste erfolgte mit der Tronsole Typ Z, die Stiegenläufe wurden auf der Tronsole Typ F bzw. Typ B gelagert und verhindern die Schallübertragung in die einzelnen Geschosse. Die Fuge zwischen Stiege und Stiegenhauswänden wurde mit der Tronsole Typ L geschlossen oder ist im anderen Fall mit einer ausreichend großen Luftfuge ausgeführt worden.
Eine Schallprüfung im Klinikum bestätigt nun die guten Trittschalldämmwerte: Die Messungen ergaben einen Standard-Trittschallpegel für die Stiegen von L’nT,w = 29 dB bis 35 dB. Damit sind die gesetzlich verpflichtenden Mindestanforderungen der OIB-Richtlinie Nr. 5 an den Trittschallschutz von Stiegenhäusern zu Aufenthaltsräumen in Krankenhäusern, wie auch in Wohngebäuden, deutlich eingehalten. Nach ÖNORM B 8115-5 erreicht die geprüfte Treppe die Schallschutzklasse A und erfüllt damit die Klassifizierung „Hoher Komfort“. Solitair Kluth, Bauphysikexpertin bei Schöck: „Der große Vorteil der Tronsole neben den guten Werten und dem einfachen Einbau ist vor allem die leichte Überprüfbarkeit der korrekten Ausführung!“ Denn der Verarbeiter, aber auch die örtliche Bauaufsicht erkennen bei der Schöck Tronsole die Schallbrückenfreiheit an der blauen Linie. Ist diese ohne Unterbrechung durchlaufend, ist das Bauteil vom restlichen Baukörper akustisch getrennt. Eine ebenso simple wie sichere Lösung, die nicht nur die Wohn- und Nutzungsqualität gewährleistet, sondern gleichzeitig auch für die bauliche Qualität und Werthaltigkeit einer Immobilie steht.

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Jana Metzka
PR-Referentin